Die gute Nachricht ist, dass seit 30.11.2022 in Österreich keine neuen Mpox-Fälle gemeldet wurden. Allerdings wurden im ersten Quartal 2023 in Frankreich 17 neue Fälle diagnostiziert. Es besteht nach wie vor die Möglichkeit, sich vorbeugend gegen Mpox impfen zu lassen.
Mpox (Affenpocken) sind Viren. Die Virusinfektion betrifft vor allem Männer, die Sex mit Männern haben (MSM), weshalb die vorbeugende Impfung primär MSM mit häufig wechselnden Sexualpartnern empfohlen wird. Auch nach Kontakt mit einer infizierten Person sollte man sich möglichst schnell impfen lassen.
Symptome
Symptome treten 5 bis 21 Tage nach der Ansteckung auf.
Typisch sind teils sehr schmerzhafte Hautveränderungen, wie bspw. Hautausschlag, Knötchen, Bläschen, Pusteln, Wunden und Schorf (Krusten). Diese Hautveränderungen beginnen oft im Gesicht, Anal- oder im Genitalbereich.
Häufig werden die Hautveränderungen von Fieber, Frösteln, Abgeschlagenheit, Kopf-, Muskel- oder Rückenschmerzen eingeleitet oder begleitet.
Die Pocken heilen nach ca. zwei bis vier Wochen von selbst ab. Sie können dann Narben hinterlassen.
Übertragung
Hauptübertragungsweg ist enger, längerer Haut-zu-Haut-Kontakt (z.B. beim Kuscheln und Sex). Besonders ansteckend ist die Flüssigkeit aus Bläschen, Wunden und der Schorf. Daher gilt es direkten Hautkontakt mit Hautveränderungen zu vermeiden.
Das Virus ist auch über Sexspielzeuge oder Textilien (z.B. Kleidung, Bettwäsche, Handtücher) übertragbar.
Eine Übertragung über Sperma oder Vaginalsekret ist derzeit noch nicht vollständig geklärt.
Schutz
Kondome schützen nicht vollständig vor einer Infektion. Sie können aber das Risiko für besonders schmerzhafte Verläufe im Genital- und Analbereich verringern.
Besonders wichtig ist es, den direkten Hautkontakt mit Hautveränderungen und Schorf zu vermeiden, da beides hochinfektiös ist.
Nach Abheilen des Schorfs sollten noch 8 Wochen Kondome verwendet werden, da das Virus noch in Vaginalsekret oder Sperma vorhanden sein könnte.
Affenpockenviren können wahrscheinlich über längere Zeiträume (Tage bis Wochen) auf Gegenständen (z.B. Sextoys) oder Stoffen (z.B. Kleidung, Bettwäsche oder Handtücher) ansteckend bleiben. Daher ist eine gute Hygiene notwendig.
Behandlung und Vorgehen bei einer Infektion
Seit Januar 2022 steht eine Therapie bei schweren Verläufen zur Verfügung (Tecovirimat). Bei sehr schmerzhaften Verläufen kann eine Schmerzbehandlung im Krankenhaus notwendig sein.
Im Falle einer Infektion wird eine behördliche Absonderung angeordnet. Diese Absonderung bleibt bis zum kompletten Ausheilen der Krusten/Hautläsionen aufrecht. Dies kann ca. 3-4 Wochen dauern.
Außerdem ist es wichtig, die Personen zu informieren, mit denen man seit Beginn der Symptome engen Haut-zu-Haut-Kontakt hatte.
Impfung
Für Personen ab 18 Jahren gibt es die Pocken-Impfstoffe Imvanex und Jynneos, die auch zum Schutz vor MPX eingesetzt werden können. Der Impfstoff ist relativ gut verträglich. Impfreaktionen können auftreten und klingen meist nach wenigen Tagen wieder ab.
Zu unterscheiden sind zwei verschiedene Anlässe für eine Impfung gegen MPX:
- die nachträgliche Impfung (Postexpositionsprophylaxe, nachdem man dem Erreger „ausgesetzt“ war = nach einer Exposition)
- die vorbeugende Schutzimpfung
Vor 1980 geborene Personen sind zumeist gegen Pocken geimpft. Diese Impfung schützt auch zum Teil gegen Affenpocken („Kreuzimmunität“).
Wie gefährlich sind „Affenpocken“ für Menschen mit HIV?
Bisher scheinen HIV-Positive unter funktionierender Therapie und mit gutem Immunstatus nicht stärker gefährdet zu sein als andere.
Bei Menschen mit stark geschwächtem Immunsystem könnte ein höheres Risiko für eine Infektion, bzw. für einen schwereren Verlauf, bestehen. Hierzu fehlen bislang aber Daten.
Quellen und Links:
www.aidshilfe.de/affenpocken
www.aidsgesellschaft.at/publikationen/med-update, Ausgabe Nr 02_22
www.sozialministerium.at, „Impfempfehlung Affenpocken“, Stand: 14.7.2022
www.land-oberoesterreich.gv.at/280680.htm