Die HIV- Infektion bewirkt eine Schädigung des Immunsystems. Die möglichen Folgen sind vermehrt Infektionskrankheiten und die Entstehung von Tumoren. Es kann auch zu Allergien und Hautausschläge kommen, letztendlich erfolgt eine Erschöpfung des Immunsystems. Der Verlauf einer HIV-Infektion wird in die akute Phase und in die chronische Phase eingeteilt.
Akute Phase
14 Tage bis einige Wochen nach der Infektion können Symptome auftreten. Zu diesem Zeitpunkt ist die Viruslast im Körper sehr hoch, wodurch das Virus leicht an andere weitergeben kann. Im Stadium der Akutinfektion findet eine starke immunologische Auseinandersetzung des Körpers mit dem Virus statt, und Antikörper werden gebildet.
Mögliche Symptome
Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen, Halsschmerzen, Schluckbeschwerden und Lymphknotenvergrößerungen, eventuell auch Hautausschläge.
Die Symptome klingen zumeist nach ein bis zwei Wochen wieder ab und verschwinden dann vollständig. Häufig werden diese Erscheinungsbilder mit grippeartigen Symptomen verwechselt und bleiben daher unter Umständen unbeobachtet.
Diesen Abschnitt bezeichnet man als „akute“ oder „primäre“ HIV-Infektion; er verläuft oft aber auch „klinisch stumm“, das heißt, ohne deutlich erkennbare Symptome.
Chronische Phase
Der Verlauf einer HIV-Infektion ist individuell verschieden und lässt sich nur begrenzt als eine festgelegte Abfolge beschreiben. Je nachdem, ob HIV-Infizierte keine Beschwerden haben, ob HIV-spezifische Symptome oder ob lebensbedrohliche Krankheiten auftreten, unterscheidet man zwischen der asymptomatischer Phase, der symptomatischen Phase und dem Stadium AIDS.
- Asymptomatische Phase – Latenzphase
Die Zeitspanne zwischen der Ansteckung mit HIV und dem Auftreten der ersten AIDS-spezifischen Symptome heißt Latenzphase, die durchschnittlich etwa 8 Jahre dauert. Ob und wann es zum Ausbruch von AIDS kommt, hängt von vielen Faktoren ab: unter anderem vom Vorhandensein von Vor und Zusatzerkrankungen (z.B. chronische Hepatitis, Diabetes, Alkoholismus), von den Virustypen (sind unterschiedlich aggressiv), der Anzahl der Viren im Körper (Viruslast), von der körperlichen Verfassung und der psychischen Befindlichkeit des jeweiligen Menschen.
Während dieser Latenzphase fühlt sich die betroffene Person in der Regel gesund und bemerkt meist nichts von der Infektion. - Symptomatische Phase
Mit fortschreitender Schädigung des Immunsystems können Symptome und Infektionserkrankungen auftreten, weil das Immunsystem bereits deutlich geschwächt ist. Sie sind aber (noch) nicht lebensbedrohlich.
Mögliche Symptome
Lang andauernde Lymphknotenschwellungen an verschiedenen Stellen gleichzeitig,, chronische Durchfälle, auffallend starker Nachtschweiß über Monate hinweg, Pilz- und Bakterieninfektionen, chronische Müdigkeit, Abgeschlagenheit und ungewollter starker Gewichtsverlust können Anzeichen dafür sein, dass das Immunsystem durch eine HIV-Infektion geschwächt ist.
Dies sind unspezifische Symptome, die auch bei vielen anderen Krankheiten vorkommen und daher verschiedene Ursachen haben können. Aus diesem Grund kann es sein, dass ein/e Arzt/Ärztin eine HIV-Infektion über die Symptome nicht erkennt und keine entsprechende Untersuchungen – sprich HIV-Test – veranlasst.
Solche Beschwerden sind daher auf jeden Fall bei erfahrenen Ärztinnen und Ärzten oder bei den Aidshilfen abzuklären! - AIDS – aidsdefinierende Erkrankungen
Im letzten Stadium ist das Immunsystem stark beeinträchtigt und aidsdefinierende Erkrankungen treten auf: Lungenentzündung, Pilzbefall der Speiseröhre, Tumore usw.
Im Durchschnitt tritt das Stadium Aids bei einer unbehandelten HIV-Infektion nach 8 Jahren auf.