Begriff

Die Hepatitis B wird durch das Hepatitis-B-Virus (HBV) übertragen. Dieser ist der zweithäufigste Erreger von virusbedingten Leberentzündungen. Die Zahl der chronisch mit dem Hepatitis B Virus infizierten Personen wird in Österreich auf 42.000 geschätzt. Sie ist etwa hundert Mal ansteckender als HIV.

Übertragung

Über Blut, Sperma, Scheidenflüssigkeit, Speichel, Muttermilch z.B.:
– beim ungeschützten Sex (aber auch beim Küssen möglich)
– bei gemeinsamen Gebrauch der gleichen Spritze beim Drogenkonsum
– bei Nichteinhaltung der Standards beim Piercen und Tätowieren
– beim gemeinsamen Verwenden von Hygieneartikel (Zahnbürsten, Rasierer, Nagelscheren),
die eingetrocknetes Blut enthalten
– in der Schwangerschaft, bei der Geburt und beim Stillen

Schutz

– durch das Verwenden von Kondomen beim Geschlechtsverkehr (safer sex)
– Kein gemeinsames Verwenden von Spritzen beim Drogenkonsum (safer use)
– Vermeiden von Blut-Kontakten (Verwenden von Einweghandschuhen)

Eine Impfung
Die Hepatitis B Impfung bestehend aus drei Teilimpfungen. Im Anschluss ist eine Titerbestimmung notwendig, um abzuklären, ob man ausreichenden Schutz aufgebaut hat. Der Schutz besteht dann in den meisten Fällen etliche Jahre, sollte aber ggf. wieder durch eine erneute Titerbestimmung abgeklärt werden. Die Hepatitis B Impfung schützt auch vor dem Hepatitis D Virus. In den meisten Fällen wird eine Hep A + Hep B-Kombi-Impfung angeboten. Die Impfung ist auch für HIV-Positive möglich.

Verlauf

Bei rund zwei Drittel der Personen treten keine bzw. kaum Beschwerden (grippeähnliche Symptome) auf. Bei einem ausgeprägten Verlauf können Gelbsucht, Fieber, Unwohlsein, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Druckschmerz im rechten Oberbauch auftreten.
Bei rund 90 Prozent der Personen ist die Infektion dann ausgestanden und wird nicht chronisch.

Die akute Hepatitis B kann sehr unterschiedlich verlaufen, in seltenen Fällen auch ohne wesentliche Beschwerden. Meistens tritt jedoch nach einer Inkubationszeit (Zeit zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung) von zwei bis vier Monaten eine akute fieberhafte Erkrankung auf.

Die Beschwerden sind:
Übelkeit, Erbrechen, Schwächegefühl, Gelbfärbung der Augen (Ikterus), Dunkelfärbung des Harns, Heller Stuhl

Chronischer Verlauf der Hepatitis B
Eine chronische Hepatitis kann über viele Jahre beschwerdefrei verlaufen. Bei einem Teil der Betroffenen entstehen als Folge Leberzirrhose und Leberkrebs. Bei chronischen Hepatitis-Infektionen können durch eine antivirale und immunstimulatorische Therapie in vielen Fällen sehr gute Ergebnisse erzielt werden.

Test 

Die Hepatitis B Abklärung erfolgt mittels Blutabnahme durch einen Antigen-Labortest (HBsAg). Somit kann auch eine akute Hep B-Infektion nachgewiesen werden. Diagnostisches Fenster: 6 Wochen

Behandlung

Präventiv eine Schutzimpfung. Für chronische Verläufe gibt es Behandlungsmöglichkeiten (antivirale Medikamente) zur Unterdrückung der Viruslast. Diese Behandlung dauert Monate bis Jahre, manchmal müssen die Medikamente lebenslang eingenommen werden, damit sich das Virus nicht wieder vermehrt.