Es gibt bisher keine Anzeichen dafür, dass Menschen bei funktionierender HIV-Behandlung durch eine Coronavirus-Infektion besonders gefährdet sind. Es gibt dazu allerdings auch noch keine Daten. Für alle Menschen – mit oder ohne HIV – sind die wichtigsten Maßnahmen zum Schutz vor Corona das gründliche und regelmäßige Händewaschen mit Seife, die Reduzierung sozialer Kontakte und voneinander Abstand halten (1-2 Meter) .
Ältere Menschen und Menschen mit Begleiterkrankungen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Autoimmunerkrankungen, Diabetes, Erkrankungen des Atmungssystems (z.B. Bronchitis, Asthma, COPD), der Leber und der Niere sowie Krebserkrankungen haben ein erhöhtes Risiko für einen schwereren Verlauf einer Coronavirus-Infektion. Auch ein durch eine nicht behandelte HIV-Infektion geschwächtes Immunsystem zählt zu diesen Vorerkrankungen.
HIV-Therapie in Zeiten von Corona
„Wenn jemand eine sehr stabile HIV-Infektion ohne Begleitprobleme hat, dann gibt es keine Notwendigkeit, derzeit eine Ambulanz aufzusuchen. Die Patienten können sich in den Kliniken melden, um Rezepte per Post zu erhalten. Die erforderlichen Routineuntersuchungen können später nachgeholt werden.“ (Dr. Gerold Felician Lang, Vizepräsident der Österreichischen AIDS-Gesellschaft, Standard, 30.03.2020)
Eine konsequente Einnahme der HIV-Medikamente ist sehr wichtig, damit das Immunsystem sich nicht zusätzlich zu COVID-19 um das HI-Virus kümmern muss. Um die durchgehende Einnahme der HIV-Therapie zu sichern, ist es wichtig, ausreichend Medikamente bei sich zu haben (z.B. für den Fall einer Quarantäne für mindestens 2 Wochen). Daher ist es sinnvoll, die behandelnden Ärzt*innen vorab bezüglich Rezepten und Medikamenten zu kontaktieren, um einen Besuch in Ambulanz oder Ordination zu vermeiden.
HIV-Testmöglichkeit
Für alle, die einen HIV-Test machen wollen, gibt es den HIV-Selbsttest, der in Apotheken erhältlich ist. Bei einem negativen Selbsttest-Ergebnis werden keine Risiken der letzten 12 Wochen erfasst (=diagnostisches Fenster). Sollte das Ergebnis reaktiv sein, muss dieses durch einen Labortest bestätigt werden. In seltenen Fällen kann es sich nämlich um ein falsch reaktives Ergebnis handeln.
Hier findet ihr weitere Infos zum Thema HIV und Corona.
Links:
https://www.aidshilfe.de/aidshilfe-infos-corona
https://www.hivandmore.de/aktuell/2020-03/corona-und-hiv.shtml
https://magazin.hiv/2020/02/28/coronavirus-und-hiv/ https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/specific-groups/hiv.html?deliveryName=USCDC_1046-DM23497