Abk. für (engl.) Acquired Immune Deficiency Syndrome, erworbenes Immunschwächesyndrom. Folgeerkrankung einer Infektion mit dem Virus HIV 1 oder HIV 2. Vereinfachend wird AIDS umgangssprachlich („AIDS-Test“) und auch klinisch („Neuro-AIDS“) bzw. sozialwissenschaftlich (Verhinderung einer HIV-Infektion als „AIDS-Prävention“) als Bezeichnung für alles verwendet, was die HIV-Infektion betrifft.
umgangssprachlich – s. HIV-Antikörpertest.
Geschlechtsverkehr, bei dem das Glied durch den After in den Enddarm eingeführt wird. Unterschieden werden insertiver Analverkehr und rezeptiver Analverkehr, die unter Nichtberücksichtigung des körperlichen Einsatzes fälschlicherweise auch aktiver oder passiver Analverkehr genannt werden. Verbreitetes Mittel der Empfängnisverhütung.
körperfremde Substanz, die beim Eindringen in den Körper eine Immunreaktion auslöst und zur Bildung von Antikörpern führt. Bakterien, Viren oder Eiweiße können Antigene sein. Vgl. Antikörper
Arzneimittel, die die Replikation bzw. Vermehrung von Retroviren durch unterschiedliche Wirkmechanismen hemmen.
Abk. Ak. In Blut und Körpersekreten vorkommende Eiweißkörper (Immunglobuline), die beim Eindringen eines Antigens diese binden können. Ak gegen HIV sind in der Regel 4 bis 12 Wochen nach einer Infektion im HIV-Antikörpertest nachweisbar.
engl. Kamerad, Kumpel. Freiwilliger, ehrenamtlicher Betreuer eines Menschen mit HIV oder AIDS.
engl. Herauskommen. Früher Bez. Für Jugendliche, die das Elternhaus zur Ausbildung verlassen; heute Mitteilung der eigenen Homosexualität oder der HIV-Infektion im sozialen Umfeld.
engl. Einwilligung, Bereitschaft, Nachgiebigkeit. Fähigkeit bzw. Bereitschaft eines Patienten zur Mitarbeit bei diagnostischen oder therapeutischen Verfahren.
engl. Bewältigungsverhalten, Bewältigungsstrategie. Bezeichnung aus der Psychologie für die Bewältigung psychisch belastender Situationen.
auch serologisches Fenster. Die Phase nach einer HIV-Infektion, in der mit einem HIV-Antikörpertest (Suchtest) die Infektion noch nicht nachweisbar ist. Die Bildung von nachweisbaren Antikörpern dauert in der Regel 4 bis 12 Wochen.
früher Seuchenlehre. Wissenschaft, die sich mit den spezifischen Ursachen, der Verteilung von ansteckenden und nicht ansteckenden Erkrankungen und den (biologischen, sozialen, psychischen u.a.) Faktoren befaßt, die diese Erkrankungen beeinflussen.
auch Lubrikant. Mittel zur Überwindung des Reibungswiderstandes z.B. wasserlösliche Gleitmittel zum Gebrauch mit Latexkondomen.
Abk. für Hepatitis A-Virus
Abk. für Hepatitis B-Virus
Abk. für Hepatitis C-Virus
Leberentzündung. Herdförmige bis ausgedehnte Entzündung des Gefäß- und Bindegewebsapparats der Leber. Unterschieden werden die Infektiöse Hepatitis (z.B. durch Viren (HAV, HBV, HCV) oder (seltenen) Bakterien verursacht) und die toxische Hepatitis (z.B. durch Gifte, Medikamente oder Alkohol verursacht)
sexuelle Anziehung durch Menschen des anderen Geschlechts.
Abk. Für (engl.) Human Immunodeficiency Virus. Ein Retrovirus. 1983 wurde HIV-1 als Erreger von AIDS identifiziert. Seit 1986 ist mit HIV-2 ein weiterer Virusstamm bekannt, der HIV-1 ähnelt und weltweit (mit Häufung in Zentralafrika) vorkommt. Eine Vermehrung von HIV findet bereits frühzeitig nach der Infektion statt.
Blutuntersuchung zum Nachweis einer HIV-Infektion durch Nachweis von Antikörpern gegen HIV, die vom Körper i.d.R. 4 bis 12 Wochen nach einer HIV-Infektion gebildet werden. Der HIV-Antikörpertest wird zunächst als Suchtest (z.B. ELISA) durchgeführt. Der Test darf nur nach ausführlicher persönlicher Beratung und Aufklärung über die möglichen Folgen des Testergebnisses und nur mit Einwilligung des Untersuchten durchgeführt werden.
zwanghafte Angst vor allen Ausdrucksformen der Homosexualität mit unterschiedlichen Entstehungsmechanismen (oft liegt eine Verdrängung eigener Homosexualität vor). Vorkommen als larvierte (verkleidete) oder offen (oft aggressive) Homophobie, Behandlungsmöglichkeiten bislang unzureichend erforscht.
sexuelle Anziehung durch Menschen des eigenen Geschlechts.
Zustande der Funktionsfähigkeit des Immunsystems und Fähigkeit zur immunologischen Reaktion.
Abwehrsystem des Körpers gegen Fremdkörper (Antikörpergene, z.B. Bakterien, Viren). Die unspezifische Immunabwehr erfolgt z.B. durch den Säuremantel der Haut oder Monozyten; die spezifische Abwehr wird z.B. durch Antikörper vermittelt.
Ansteckung. Eindringen von Krankheitserregern wie z.B. Bakterien, Viren, Mikroben oder Parasiten in den Körper.
Abk. Für (engl.) intravenous drug user, intravenös Drogengebrauchender.
gleichzeitige Behandlung mit verschiedenen Medikamenten oder Verknüpfung verschiedener Behandlungsmethoden. Ziel ist die Steigerung der erwünschten Wirkung oder eine Minderung unerwünschter Wirkungen.
auch Präservativ, Gummi, Pariser. Mechanisch wirksames Mittel zur Empfängnis- und Infektionsverhütung (sog. Barrierekontrazeptivum). Verwendet werden Kondome für Männer als anatomisch geformter Überzug für den Penis aus Latex oder Polyurethan: Polyurethankondome für Frauen werden in die Scheide eingeführt.
(engl.) Bez. Für gemeinsamen Gebrauch von Injektionsnadeln oder Spritzbestecken bei intravenösen Drogengebrauch. Needle sharing ist bei i.v.-Drogengebrauchern ein Hauptübertragungsweg von HIV und Hepatitis C-Virus.
Geschlechtsverkehr mit Beteiligung des Munds als oralgenitaler (orogenitaler) Verkehr z.B. als Cunnilingus mit Mund-Vulva oder Fellatio mit Mund-Glied-Kontakt oder als oral-analer Verkehr mit Mund-Anus-Kontakt.
Vorbeugung, Verhütung. Formen: primäre Prävention, Vermeidung bzw. Ausschaltung schädlicher Faktoren, bevor sie wirksam werden; sekundäre Prävention, Erkennung und Behandlung von Krankheiten zum frühest möglichen Zeitpunkt; tertiäre Prävention, als Begrenzung von Krankheitsfolgen (z.B. durch Rehabilitation)
Erstinfektion mit einem Krankheitserreger.
Widerstandsfähigkeit. Im engeren Sinn die sich entwickelnde Widerstandsfähigkeit gegenüber Medikamenten, z.B. Resistenz von Bakterien gegen bestimmte Antibiotika oder von HIV gegen antiretrovirale Medikamente. Bei Resistenz müssen gegebenenfalls andere Medikamente zur weiteren Behandlung verwendet werden. Bei allen antiretroviralen Medikamenten kann es zur Entwicklung einer Resistenz von HIV kommen.
Virus, das als Erbinformation RNA enthält. HIV ist ein Retrovirus aus der Untergruppe der Lentiviren. Neben HIV gibt es andere Retroviren, die entweder beim Menschen oder bei Tieren zu Erkrankungen führen können.
Bez., mit der eine Zuschreibung von Risikoverhalten bzw. Faktoren auf bestimmte Gruppen erfolgt.
Verhalten, das mit einem erhöhten Risiko für eine Krankheit einhergeht. Im Zusammenhang mit AIDS und HIV-Infektion gelten u.a. ungeschützter Geschlechtsverkehr (unsafe sex) und gemeinsamer Nadelgebrauch (needle sharing) als Risikoverhalten.
Sexualverhalten zur Minderung des Risikos einer HIV-Übertragung durch Geschlechtsverkehr, z.B. durch Verwendung von Kondomen
Samenflüssigkeit des Mannes , enthält Spermien und Sekreten aus Vorsteherdrüse, Samenblasen und Nebenhoden.
Ansteckungswege. Wichtigste Ü. für HIV sind ungeschützter Geschlechtsverkehr und gemeinsamer Nadelgebrauch bei Drogenabhängigen (s. needle sharing). Übertragungen sind auch durch Bluttransfusion, Gabe von Faktorenpräparaten, von der Mutter auf das Kind während der Schwangerschaft und Geburt, durch Muttermilch, Organtransplantation, künstliche Befruchtung und Nadelstichverletzung möglich.
(engl.) Sexualverhalten, bei dem ein relativ hohes Risiko einer HIV-Infektion besteht, z.B. penetrierender Geschlechtsverkehr ohne Kondom.
Scheidenflüssigkeit, zusammengesetzt aus dem Sekret von Scheide und Gebärmutter.
1.Dezember. Jährlicher, weltweiter Gedenk- und Aktionstag gegen AIDS.